Ein Hauch von Großstadt auf dem Lande
Da staunten die Auricher nicht schlecht. Als Anfang der 1980-Jahre die Bagger anrollten, um am Rande der Innenstadt eine gigantische Grube zum Neubau eines Einkaufscenters auszuheben, gab es zunächst nur noch ein Gesprächsthema: der neue Carolinenhof. Als es 1983 dann soweit war, gewöhnten sich die Menschen langsam aber sicher an den neuen wirtschaftlichen Fixpunkt zwischen Fischteichweg und Leerer Landstraße. Außerdem: Nicht wenige waren auf den neuen Anlaufpunkt ganz schön stolz, schließlich galt das Einkaufszentrum seinerzeit als die erste „Shoppingmall“ in Ostfriesland.
In der Tat bot der Carolinenhof für die Besucher, von denen nicht wenige Touristen waren und immer noch sind, einige Überraschungen. Nicht nur die Kino-Landschaft im Obergeschoss mit Bowlingbahn, Diskothek und Restaurants. Auch die vielen Geschäfte galten fortan als Besuchermagneten, hinzu kamen Parkplätze in der Tiefgarage. Und: Auch die Kreisverwaltung fand im Gebäudekomplex eine moderne Bleibe.
Mit den Jahren litt der Ruf. Das lag in erster Linie an der hohen gastronomischen Frequentierung an Wochenenden mit den entsprechenden Begleitumständen. Kaum eine Pressemitteilung der Polizei, die nicht von einer oder gleich mehreren teils wüsten Schlägereien zu berichten hatte.
Das hat sich geändert. Mit der Umgestaltung des Gebäudes und dem Umsetzen einer neuen Philosophie für den Einkaufstempel ist der „Caro“, wie er nun offiziell heißt, auf dem besten Weg, sich ein neues ebenso sympathisches wie flottes Image zuzulegen. Mittlerweile gestaltet sich der „Caro“ in frischem Gewand, und zahlreiche namenhafte Einzelhandelsunternehmen haben sich angesiedelt. Gastronomie im Obergeschoss gibt es nicht mehr.
So sind die Auricher dabei, ihren „Caro“ als neuen Gefährten zu schätzen und als schmucke Ergänzung zur benachbarten Fußgängerzone zu betrachten.
9689
Kontaktdaten
Fischteichweg 7, 26603 Aurich
Öffnungszeiten
Mo-Sa 7.30 – 22 Uhr, So 9-18 Uhr
Tipp
On Theater, Comedy, Lesung oder Konzert: In der Stadthalle, keine 500 Meter entfernt am Bürgermeister-Anklam-Platz, ist fast jeden Abend was los.
Leseprobe aus dem Buch
111 Orte in Aurich, die man gesehen haben muss
Erschienen im Emons-Verlag, Autoren: Lena und Manfred Reuter
Aurich ist die heimliche Hauptstadt der Ostfriesen. Ihre Geschichte ist ebenso bewegt wie bedeutungsvoll. Häuptlinge im Mittelalter, Feudalherren und hochrangige Beamte in den folgenden Jahrhunderten, bis hin zu ehrgeizigen Plänen in Richtung erneuerbare Energien. Aurich hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint. Sind es die Pfahlgötter am Wanderweg, der “Ostcheeseland” in der Traute Burgerbar oder das Pfälzerhaus in Plaggenburg? Aurich hält jede Menge Überraschungen bereit.
Lena Reuter, geboren 1985 in Aurich, kommt aus und schreibt über Ostfriesland. Unter anderem arbeitet Sie an Ihrem Krimi-Debüt und hat die 111 Orte- Reihe mit Büchern über Norderney und Aurich bereichert.
Tipp aus 111 Orte in Aurich: Der Caro
Da staunten die Auricher nicht schlecht. Als Anfang der 1980-Jahre die Bagger anrollten, um am Rande der Innenstadt eine gigantische Grube zum Neubau eines Einkaufscenters auszuheben, gab es zunächst nur noch ein Gesprächsthema: der neue Carolinenhof. Als es 1983